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07.02.05 - Mein Auto muß mal zum TÜV

 

Tja, so ist das eben. Alle 2 Jahre muß man mit seiner alten Gurke zum TÜV. Vielen einfachen und nicht so begüterten Menschen wie mir, treibt dieser Gedanke schon den Schweiß auf der Stirn.

Aber das muß nicht sein, wenn man einige Kleinigkeiten beachtet.

Es ist soweit, meine alte Karre braucht mal wieder TÜV und AU, und damit mir und den Leser (der sich wider Erwarten hier auf diese Seiten verirrt hat) nicht der Angstschweiß beim TÜV nur so herrunterrinnt, und den Prüfer dann doch misstrauisch werden läßt, hier mal ein paar kleine Tipps.

 

1. mit einem extrem tiefergelegten und aufgemotzten Kleinwagen (beliebt ist gerade die Golfklasse) braucht mein beim TÜV erst gar nicht versuchen vorzufahren. Wer es dennoch versucht, naja Naivität muß halt bestraft werden.

Selten der Fall, das halt die 19" 225 Reifen welche schon kräftig am Radkasten schaben irgendeine Betriebserlaubnis auf einem Golf III haben. Auch der Doppelauspuff mit rausgekratzer Wolle um ihn lauter zu machen erfreut nicht gerade das Herz des Prüfers.

Mit Kaugummi oder Drähten nur notdürftig befestigte Schweller und Stoßstangen wie sonstiges Rennzubehör für die Karosserie führen ebenfalls zur sofortigen Stilllegung des "geilen" Schlittens!!!

 

Wer mit aufgemotzten Karren zum TÜV fährt, und nicht für jedes klitzekleines Teilchen auch eine ABE dabei hat, welche auch haargenau für dieses Fahrzeug gilt, der ist's selber Schuld.

Schwachmaten werden da schon sehr schnell vom Hof gefegt. Ohne Plakette versteht sich.

Das der Tüv bei solchen Fahrzeugen ganz genau hinguckt, damit muß man rechnen.

 

2. Die Bremse quietscht, sie macht schon Geräusche wie ein Güterzug?? Die Reifen haben kaum noch Profil und sind rissig???

Der Auspuff dröhnt und röhrt echt geil, er wird gerade noch von nem Stück Seil gehalten???

Das Rücklicht tut's auch nur noch an ungeraden Tagen???

Leute, was wollt ihr mit so ner Karre beim TÜV??

Einfach mal Geld bezahlen um doch nur wieder zur Werkstatt geschickt zu werden???

Spart euch den ganzen Streß.

 

Daß erste was man kontrolliert, sind die Reifen. Je neuer desto besser. Sie sollten noch mehr als deutlich genug Profil haben, und gleichmäßig abgefahren sein. Es sollten keinerlei Risse oder ähnliche Alterserscheinungen im Gummi zu finden sein. Also Auto aufgebockt (Jedes Auto hat spezifische Aufbockpunkte... BEACHTEN!!) Und zwar sicher aufgebockt. Räder mal vorne abmontiert und auch die Innenseite  nachgesehen. Dabei auch mal mit ner geliehenen oder eigenen Schieblehre die Bremsbeläge gecheckt. Sie sollten mindestens 5-7 mm haben. Am besten beim ADAC einen kostenlosen Bremstest machen, lohnt sich auf jeden Fall. Sind die Bremsen nicht in Ordnung, gibt's auch kein TÜV. Also erst mal instand setzten lassen.

 

Sind Reifen und Bremsen OK, geht's an das Licht. Mithilfe eines Partners alle Lichter Kontrollieren.

(Abblendlicht, Fernlicht, Bremslichter, Rücklichter, Blinker, Warnblinker.)

 

Hupe testen.!

 

Bei geklebten Windschutzscheiben (Sind die mit dem schwarzen gepunkteten Rand Drumherum) dürfen keine Risse im Glass sein, sonst ist es Essig mit dem TÜV.

 

Fahrzeug mit dem Wagenheber sicher vorne hochheben. Vorsichtig und auf sicheren Stand achten.

Motor von unten Checken. Verliert er viel Öl, d.h. er ist unten tropfnass, sieht's schon wieder schlecht aus. Undichte Stellen sollten abgedichtet werden. (Oder einmal bevor man zu Tüv fährt gründlich reinigen)

 

Auch den Auspuff testen. Beim laufenden Motor hält jemand mit einem dicken Tuch hinten den Auspuff kurz zu. wenns überall unten rausbläst, hat man keine Chance auf eine Plakette.

 

Löcher und große Rostflecken am Auspuff sind sichere Anzeichen dafür, daß man etwa 150 -300 Euronen in eine neue Abgasanlage investieren muß. Dabei wechselt man natürlich Mittel- und Endschalldämpfer in einem aus. Man möchte ja nicht 6 Monate später wieder zur Werkstatt.!

 

Und wenn man gerade unterm Auto liegt, sollte man den Unterboden auf Rost hin untersuchen.

Wenn ihr mit nem Schraubendreher durch den Rost am Rahmen stechen könnt, kauft euch gleich lieber ein neuen Gebrauchten. Eure alte Möhre braucht hier nämlich recht umfangreiche und teure Reparaturen.

Achtet vor allem auf Rost am unteren Teil der Schweller und Kotflügel, wie auch Radkästen. Gerade bei Opel ein regelmäßiges Problem.

Kleinere Roststellen können abgeschliffen und mit Grundierung und Lack behoben werden, an den Unterseiten des Autos gut Unterbodenschutz aufsprühen.

Löcher an nicht tragenden Teilen abschleifen, mit Reparaturkits (bestehend aus Fassermatte und Spachtelmasse)  schließen und dann lackieren und Unterbodenschutz darauf. Größere Löcher müssen mit Blechen geschweißt werden.

 

Erst wenn also folgende Punkte geklärt sind, könnt ihr beruhigt zum Tüv fahren.

Reifen und Bremsen OK, Lichtanlage OK, Auspuff OK, kein oder nur oberflächlicher Rost. Keine Öltropfen unterm Motor.

 

Ach ja, bevor ihr zum Tüv fahrt, wascht euer Auto gut. Poliert ihn und saugt ihn aus. Bei einem außen wie innen tiptop sauberen Wagen, geht der Prüfer davon aus, er habe einen gepflegten Wagen vor sich, und gepflegte Autos haben weniger Mängel, da sich die Halter besser drum kümmern.

 

Mit nem Dreckshaufen, wo noch die Pizza vom Vormonat am Himmel klebt, und vor lauter leerer Bierdosen, auf dem Beifahrersitz niemand mehr Platz findet, könnt ihr euch den Sprit und den Weg zum Tüv sparen.

Da guckt jeder Prüfer schon genauer hin, wenn ihm solche ne Karre unterkommt.

 

So, ich hab neue Reifen, Bremsen, und nen neuen Auspuff. Der Motor ist sauber und kein Rost.

Wer ein bissle Ahnung hat, sollte auf jeden fall alle 4 Bremsschläuche auf Alterung, Risse oder ob porös, testen.!

 

Damit sollt ich ja die Plakette verdient haben.

 

Gruß

Euer Stefan